Meinen ersten Klartraum hatte ich als 5-Jähriger im Jahr 1990. Ich habe das Klarträumen zufällig erlebt und autodidaktisch erlernt – wie viele Kinder. Und mein erster luzider Traum war regelrecht erlösend: Ich konnte mir dadurch endlich selbst dabei helfen, einen immer wiederkehrenden Albtraum zu bewältigen. Dieses geträumte Ereignis hat mich tief geprägt.
Seitdem habe ich über zwanzig Jahre immer wieder sporadisch luzid geträumt ohne jedoch Fachliches darüber zu wissen. Trotzdem konnte ich in diesen besonderen Träumen eine Menge bedeutende Erfahrungen sammeln.
2012 habe ich zufälligerweise in Paul Tholeys Buch über Klarträume gelesen – und endlich erfahren, womit ich schon seit meiner Kindheit intuitiv arbeite.
In der folgenden Zeit habe ich mich intensiv mit luziden Träumen auseinandergesetzt und gelernt, wie man das Klarträumen üben und effektiv trainieren kann. Dieses Wissen kombiniert mit meiner Erfahrung hat mir in kurzer Zeit dabei geholfen, meine Fähigkeit zu verbessern und sie letztendlich sogar zu perfektionieren.
Nein. Es gibt zwar immer mehr Nahrungsergänzungsmittel, Supplements oder Wunderkräuter, die dir versprechen mehr luzide Träume zu haben., allerdings sind diese Angebote fragwürdig, ohne einschlägige „Beweise“ und obendrein ziemlich teuer. Mein Rat dazu: Lieber Finger davon lassen!
Auch technische Devices wie Klartraum-Brillen scheinen bei Anfängern nicht zufriedenstellend zu funktionieren – abgesehen davon, dass es nicht so leicht ist, mit so einem Gerät auf den Augen vernünftig einzuschlafen …
Rauschmittel wie Alkohol oder Marihuana stehen dir auch eher im Weg, eine gute Traumerinnerung auszuprägen und das luzide Träumen zu erlernen, denn diese Stoffe unterdrücken die REM-Schlaf-Phasen.
In einer durchschnittlichen Nacht durchläuft das schlafende Gehirn zyklisch rund vier verschiedenen Schlafphasen: Leichtschlaf-, zwei verschiedene Tiefschlaf- und die REM-Schlaf-Phasen.
REM (bzw. R.E.M.) steht für Rapid Eye Movement (schnelle Bewegungen des Augapfels unter dem geschlossenen Augenlid). In diesem Schlafstadium ereignet sich auch die Schlafparalyse – eine vom Gehirn verordnete Lähmung deiner Skelettmuskulatur. Wenn Klarträume auftreten, dann zu rund 90 % in einer REM-Phase. Das bedeutet, dass der REM-Schlaf für angehende luzide Träumer sehr wichtig ist und es gilt diesen Schlaf zu pflegen, wo wir nun bei der Schlafhygiene angekommen wären.
Das klingt anfangs etwas merkwürdig, doch hinter dem Reality-Check (auch Realitäts-Test genannt) verbirgt sich eine einfache Bewusstseins-Übung, die du auch als Anfänger tagsüber leicht durchführen kannst.
Bei einem Reality-Check stellst du dir tagsüber die kritische Frage, ob du gerade wach bist oder träumst. Wenn das zu deiner Gewohnheit wird, wirst du irgendwann davon träumen, dir diese Frage zu stellen und schnell feststellen, dass du "nur" träumst.
Damit dieser Test effektiv mehr Klarträume hervorruft, solltest du diszipliniert sein, mit Spaß dabei bleiben und noch ein paar weitere Kleinigkeiten beachten. Die weiteren Tipps und Tricks hängen vom jeweiligen individuellen Träumer ab. Du kannst dein persönliches Erfolgsrezept gern mit mir im Traum Studio erarbeiten!
Nein, ganz und gar nicht. Dieses Bewusstseins-Training hilft eher dabei, das alltägliche Geschehen um dich herum bewusster wahrzunehmen (Stichwort Achtsamkeit). Die Gefahr, tagsüber nicht mehr differenzieren zu können, ob du gerade wachst oder träumst, besteht nicht. Denn: Sobald du über deinen Bewusstseinszustand nachdenken/reflektieren kannst, denkst du schließlich bewusst und bist somit entweder wach oder findest dabei heraus, dass du nur träumst.
Eher nicht, sie tragen zu einer höheren Schlafqualität und einem ansteigenden Wohlbefinden bei. Medizinische Untersuchungen kommen fast durchgehend zu diesen Ergebnissen, die ich auch aus der Zusammenarbeit mit vielen Kursteilnehmern bestätigen kann. Bisher bin ich auch noch niemandem begegnet, der sich wünscht, in Zukunft lieber weniger Klarträume zu haben. Andersherum betrachtet: Schlechte Träume bzw. Albträume beeinflussen deine Nachtruhe stark zum Nachteil und verschlechtern deine Schlafqualität massiv. Genau solche Träume kann man mit luziden Träumen bearbeiten und loswerden!
Nur keine Angst, empfehle ich dir. Dazu gab es in den vergangenen Jahren auch schon ein paar Untersuchungen. Bei keiner dieser Studien lässt sich eine negative Nebenwirkung des Klarträumens herausstellen. Das Gegenteil scheint mal wieder der Fall zu sein: Luzide Träumer zehren über Stunden und sogar Tage von den positiven Nachwirkungen eines Klartraums. Sie leben durch diesen Effekt namens "Lucid High" folglich ziemlich gesund.
Aus meiner Erfahrungswelt kann ich dir als Hinweis vorerst soviel mitgeben: Alles, was dir im Traum begegnet, ist ein Teil deiner mentalen Welt und somit deines eigenen Ichs. Handle möglichst respektvoll und wohlwollend, dann wirst du gute Erfahrungen machen können.
Die Chance, im Klartraum etwas bewusst zu verändern, kann sich sehr gut auf deine Psychohygiene auswirken. Ich nenne hier nur das Stichwort Albtraumbewältigung (und damit ein Beispiel aus eigener Erfahrung).
Da gäbe es zu jede Menge zu erzählen. Die einprägsamsten Erlebnisse waren aber auf jeden Fall mein erstes bewusstes Einschlafen mithilfe der WILD-Technik von Stephen LaBerge, die ich lange trainiert habe. Achja: Das Gespräch mit einer Traumgestalt darüber, dass sie geträumt ist und die Begegnung mit einer verstorbenen Verwandten.
Ich glaube es nicht nur, ich nehme es sehr stark an. Seit 2012 habe ich bereits mehreren Menschen zum ersten Klartraum verhelfen können. Ob jung, alt, männlich, weiblich, mit guter oder schlechter Traumerinnerung, sei es in einem Klartraum-Kurs oder gar durch ein längeres "Beratungs"-Gespräch auf einer Grillparty (so kam letztendlich auch Rebekka zu ihrem ersten Klartraum).